Geschichte des Hallenradsports in Ludwigshafen

Der Hallenradsport in Ludwigshafen hat eine große Tradition. Die Vereine RV Oggersheim, RTC 1893/98 Pfeil Ludwigshafen, der RC 1899 Friesenheim und der Sportverein Solidarität 1899 Ludwigshafen sind mit die ältesten Vereine im Pfälzischen Radfahrer-Bund. Allesamt sind diese Vereine zum Ausgang des 19. Jahrhunderts gegründet worden. Der Hallenradsport, damals noch als Saalsport bezeichnet, nahm mit  dem Reigenfahren, Radball und Radpolo seinen Sportbetrieb auf.

Durch die beiden Weltkriege war der Sportbetrieb jeweils zum Erliegen gekommen. Beim RTC Pfeil begann man mit Kunst- und Reigenfahren, sowie Radball und Radpolo bereits wieder im Jahre 1946 und verzeichnete viele Erfolge bei Süddeutschen- und Pfalzmeisterschaften. Auch der RC 1899 Friesenheim, dessen Räder durch den Krieg zerstört worden waren, begann 1946 wieder mit geliehenen Rädern mit dem Hallenradsporttraining. Auch in Oggersheim wurde wieder Kunstradsport und Radball betrieben. Die Friesenheimer Radballer wurden im Jahre 1967 in der Besetzung Mayer/Fladt Süddeutscher- und Pfalzmeister. Im Jahr 1972 errangen die Friesenheimer Radballer Mayer/Wassmuth den Titel „Süddeutscher Regionalliga-Meister“.

Im Jahre 1972 ging ein lang ersehnter Wunsch der Radsportler in Erfüllung. Der Landessportbund begann mit dem Bau des Landesleistungszentrum (LLZ) Radsport neben der Radrennbahn in Friesenheim. Durch diese Trainingsstätte erlebte der Bahn – und Hallenradsport seine Blütezeit. Viele Lehrgänge im Bahnrad- und Hallenradsport wurden in dem Hause abgehalten. Mittlerweile war die Trainerin Gudrun Seifert von Oggersheim nach Friesenheim gewechselt und betrieb mit ihrer ganzen Familie den Hallenradsport beim RC Friesenheim.

Doch es blieb nicht alles bei eitlem Sonnenschein. Die Rennbahn des RC Friesenheim war für Eliterennen nicht mehr wettkampftauglich und viele Sponsoren zogen sich zurück. Jugendliche waren nur noch sehr schwer zum Radsport zu bewegen.
 
Der Pfälzische Radfahrer-Bund schloss sich mit dem Rheinland zusammen und der Radsportverband Rheinland-Pfalz wurde gegründet. Im Jahre 1999, drohte der Landessportbund mit der Schließung des Landesleistungszentrums. Im Jahre 2001 gelang es nach zähen Verhandlungen durch Gründung eines Trägervereins die Sportstätte zu erhalten. Am 02. Mai 2001 wurde der Verein Radsportzentrum Ludwigshafen gegründet. Mitglieder sind bis heute der RC Friesenheim die GFR Ludwigshafen, der Ludwigshafener Sportverband, der Pfälzische Radfahrer-Bund und Prof. Carlo Saxl als Einzelmitglied. Ziel dieses Vereines ist es die Sportstätte zu erhalten und gemäß seiner Satzung auch Sportveranstaltungen durchzuführen.

So werden heute ständig Lehrgänge für Hallenradsportler aus der ganzen Republik und teilweise auch von Sportlern aus dem Ausland in dem Haus mit 28 Betten, Sporthalle mit Saunabetrieb und Kraftraum durchgeführt. In der Sporthalle trainieren wöchentlich die Kadertrainerinnen Frau Blümmel und Frau Seifert mit ihren Kunstradfahrern. Radball trainiert leider nur noch der RV Oggersheim in der Halle der Langgewannschule.

Viele Pfalz und Rheinland - Pfalz Meisterschaften wurden durch die Sportlerinnen und Sportler des RC Friesenheim errungen. Genannt seien hier die Geschwister Barbara , Friederike und Susanne Seifert mit Sabrina Jochem, sowie Till Dietrich und Moritz Seifert. Alljährlich führt das Radsportzentrum in seiner Halle den Preis des Radsportzentrums für Hallenradsportler durch.

Bereits 2005 hat dieser Verein beschlossen, sich über den Radsportverband Rheinland-Pfalz für die Deutschen Meisterschaften der Elite im Kunstradfahren, Radball und Radpolo zu bewerben. Das Radsportzentrum erhielt den Zuschlag und wird am 03./04. Oktober in diesem Jahr die Deutschen Meisterschaften ausrichten.
Das Radsportzentrum hofft natürlich, dass die Sportlerinnen und Sportler des RC Friesenheim sich für die Deutschen Meisterschaften in ihrer Heimatstadt qualifizieren können.

Die Friedrich-Ebert-Halle wird nach 1988, als die Weltmeisterschaften, durch den RV Oggersheim und den VfH Worms ausgerichtet wurden, nach zwanzig Jahren wieder Schauplatz einer großen Hallenradsportveranstaltung sein.